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Ergotherapie für KinderLern- und Verhaltensstörungen

Störungen der sozialen und emotionalen Entwicklung

Als soziale Entwicklungsstörung bei Kindern bezeichnet man die andauernde Unfähigkeit, das Verhalten angemessen zu kontrollieren.

Ergotherapie bei Störungen der sozialen und emotionalen Entwicklung

Unter einer Störung des Sozialverhaltens versteht man bestimmte auffällige Verhaltensweisen, wie zum Beispiel aggressives, dissoziales oder aufsässiges Verhalten. Als emotionale Störung bezeichnet man Angststörungen, wie zum Beispiel Angst vor Dunkelheit oder Trennungsängste. Weiterhin gehören Phobien, Zwangsstörungen und Depressionen zu den emotionalen Störungen.

Die ergotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen bei diesen Störungsbildern beziehen sich hauptsächlich auf verhaltenstherapeutische Maßnahmen sowie auf die vielfältige Beratung aller Beteiligten. Weiterhin werden folgende Behandlungen durchgeführt:

  • Training des Sozialverhaltens (auch in der Gruppe)
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Training der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Elternberatung und Training (z.B. Aufstellen von Familienregeln)
  • Beratung im häuslichen und sozialen Umfeld (Kindergarten oder Schule)

Wichtig ist die Zusammenarbeit mit allen, die an der Entwicklung des Kindes beteiligt sind, also Kinderärzten, Erzieherinnen, Lehrern und allen Bezugspersonen. Oftmals werden noch Erziehungs-Beratungsstellen und Kinder- und Jugendpsychologen hinzugezogen, um eine breite Basis der Unterstützung zu bieten.

Wissenswertes über die soziale und emotionale Entwicklungsstörungtop

Als soziale Entwicklungsstörung bei Kindern bezeichnet man die andauernde Unfähigkeit, das Verhalten angemessen zu kontrollieren. Folgende Symptome können bei einer solchen Störung auftreten:

  • häufig auftretende Wutausbrüche
  • Ungehorsam, häufiges Streiten oder Tyrannisieren
  • destruktives Verhalten gegenüber Eigentum (häufiges Zerstören)
  • häufiges Lügen, „Schuleschwänzen“
  • stehlen, „zündeln“
  • Weglaufen von zu Hause

Da diese Kinder sich oftmals durch ihr Verhalten isolieren, entstehen nicht selten Kontakt- oder Bindungsstörungen. Je früher eine soziale Entwicklungsstörung auftritt, desto schlechter ist die Prognose. Kinder mit den oben beschriebenen Symptomen sollten umgehend ärztlich, psychologisch und therapeutisch behandelt werden.

Die Emotionale Störung ist ein Sammelbegriff verschiedenster Phänomene wie Angst, Phobien, Zwangsstörungen und Depressionen. Typische Muster sind Konstellationen von Ängstlichkeit und Verstimmtheit, gestörte Beziehungen und soziale Isolation mit Empfindsamkeit. Leichte Formen, wie zum Beispiel Verstimmungen, Trennungs- oder Dunkelheits-Ängste und leichte zwanghafte Handlungsabläufe, können meist nach kurzer Therapie und Beratungen erfolgreich behandelt werden.

Grundsätzlich werden emotionale Störungen in folgende vier Gruppen unterteilt:

  1. Angststörungen – hierzu zählt man Trennungsangst, Angst vor Dunkelheit, Schulangst, Anpassungsangst, und in schwererer Form die generalisierte Angststörung sowie die Panikstörung.
  2. Zwangsstörungen – sind wiederkehrende Vorstellungen und Handlungen, die oft von Außenstehenden als „unsinnig“ erlebt werden. Diese Vorstellungen oder Handlungen können nicht unterdrückt werden.
  3. Phobien – können Ängste in den unterschiedlichsten Formen auslösen; Angst vor Tieren, Krankheitserregern, Verletzungen oder bestimmter Nahrung sind nur einige Beispiele. Bei Phobien spricht man von nicht situationsgerechten Angstzuständen.
  4. Kinder, die unter depressiven Störungen leiden, zeigen oft ein verlangsamtes Denken und Handeln. Die Konzentrationsfähigkeit ist herabgesetzt und sie haben große Probleme, eine Aufgabe zu Ende zu bringen. Depressive Kinder halten sich oft in ihrem Zimmer oder vor dem Fernseher auf, anstatt mit Freunden zu spielen. Sie zeigen wenig Energie und erscheinen lustlos und müde.

Übungen für zu Hausetop

Um die Kinder optimal zu unterstützen, bekommen sie regelmäßig Aufgaben, die sie zusammen mit ihren Eltern erledigen sollen. Dabei hilft auch die Beratung Ihres Therapeuten über Trainingsideen, wie zum Beispiel:

  • Welche Vereine sind geeignet, um soziale Kompetenzen zu fördern?
  • Wie können Konflikte vermieden werden und welche Regeln sollten innerhalb der Familie gelten?
  • Mit welchen Techniken lassen sich auch zu Hause Ängste eindämmen?
  • Wie kann das Selbstwertgefühl erfolgreich gesteigert werden?

Wir haben viele Anregungen und Ideen für Sie gesammelt und in einer Elternbroschüre zum Download zusammengefasst.

Hilfreiche Links und Literaturtop

Unter folgenden Internetadressen finden Sie weitere Informationen und Unterstützung:

Literaturempfehlungen bei Kindern mit sozialen Entwicklungsstörungen:

  • Petermann, Petermann: Training mit sozial unsicheren Kindern
  • Malti, Perren: Soziale Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen
  • Markway, Markway, Nohl: Kinderängste und Schüchternheit überwinden

Literaturempfehlungen bei Kindern mit emotionalen Entwicklungsstörungen:

  • Klicpera, Gasteiger-Klicpera: Emotionale und verhaltensbezogene Störungen im Kindes- und Jugendalter
  • Waldemar von Suchodoletz: Therapie von Entwicklungsstörungen
  • Éva Hédervári-Heller: Emotionen und Bindung bei Kleinkindern
  • Alina Heberlein: Emotionale Störungen des Kindesalters