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Ergotherapie für ErwachseneNeurologische Erkrankungen

Schlaganfall / Apoplex

Ein Schlaganfall (medizinische Bezeichnung: Apoplex) zählt zu den Herz- Kreislauf-Erkrankungen und kann zu vielseitigen Störungen führen.

Ergotherapie nach einem Schlaganfall (Apoplex)

Ergotherapeutische Maßnahmen zur Behandlung von Schlaganfall (Apoplex) Patienten beinhalten zum Beispiel:

  • Techniken zur Wiederherstellung der Motorik (z.B. bei Lähmungen)
  • Behebung von sensiblen Ausfällen (z.B. Tasten, Spüren auf der Haut)
  • Gedächtnis- und Konzentrationstraining
  • Übungen zur Orientierung
  • Alltagstraining (z.B.: Tagesstruktur, Terminverwaltung, Haushalt u.v.m.)
  • Häusliche Beratung
  • Beratung über Hilfsangebote (auch finanzielle), Selbsthilfegruppen, Literatur

Je früher mit der Therapie nach einem Schlaganfall begonnen wird, umso größer sind die Chancen, verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen.

Das Hauptziel der Ergotherapie bei Schlaganfall ist, die Selbstständigkeit der Patienten schnell wieder herzustellen. So werden zum Beispiel alltägliche Aktivitäten wie das An- und Auskleiden, die Körperpflege oder das Arbeiten im Haushalt trainiert.

Vor Beginn einer Therapie bespricht der Ergotherapeut mit seinem Patienten die gemeinsame Zielsetzung. Durch die Äußerung seiner Wünsche hat der Patient somit direkten Einfluss auf die Therapieplanung und die Hierarchie der Behandlung.

Ergotherapeutische Behandlung als Hausbesuchtop

Bei Patienten, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht mehr das Haus verlassen können, findet die Behandlung zu Hause statt. Dieser Hausbesuch des Therapeuten muss vom behandelnden Arzt verschrieben werden.

Häusliche Beratung und Hilfsmitteltop

Zu den Aufgaben der Ergotherapie gehört unter anderem, die Lebensqualität im häuslichen Umfeld aufrechtzuerhalten. Hier gilt es vor allem die Patienten mit Hilfsmitteln auszustatten und Sicherheit zu schaffen. Hierzu ist die Umgestaltung des Wohn- und Lebensumfeldes oftmals notwendig. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Umgestaltung des Badezimmers, z.B. Haltegriffe oder Wannenlift
  • Beseitigung von Unfallquellen, z.B. beim Gebrauch elektrischer Geräte, bei der Verwendung von Medikamenten, Stolperfallen bei Teppichen
  • Weitere Hilfsmittelversorgung, z.B. Gehhilfen, Rollstühle, Rollatoren oder therapeutische Trainingsgeräte wie Bewegungstrainer

Inhaltlich spricht der Therapeut innerhalb der häuslichen Beratung vor Ort mit dem Patienten und den Angehörigen über die Möglichkeiten zusätzlicher Hilfsangebote sowie die Beantragung finanzieller Hilfen.

Wissenswertes über den Schlaganfall (Apoplex)top

In der Regel ist dabei zumindest in der Motorik eine Körperhälfte betroffen. Folgende Symptome zählen zu den häufigsten Störungsbildern:

  • halbseitige Lähmungserscheinungen im Gesicht, im Arm und in der Hand sowie im Bein und Fuß
  • Spastik (Muskelverkrampfung) in den Extremitäten
  • sensible Störungen (gestörte Empfindung der Haut, z.B. Kälte/Wärme)
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Beeinträchtigung der Augen und Sprachprobleme
  • Defizite in der Orientierung und in der Wahrnehmung

Zahlen: In Deutschland erleiden ca. 200.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. In der Regel sind ältere Menschen betroffen, aber auch Jüngere kann es treffen: Etwa zehn Prozent der Schlaganfälle treten bei unter 40-Jährigen auf, selbst Kinder können betroffen sein.

Ursachen: Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Unterversorgung des Gehirns mit Blut. Die Gehirnzellen werden so nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Bei einer längeren Unterversorgung sterben die Nervenzellen ab. Das betroffene Gehirnareal kann die Funktionen nicht mehr erfüllen, was die Störung bestimmter Gehirn- und Nerven-Funktionen zur Folge hat.

Man unterscheidet zwei Ursachen der Gehirn-Unterversorgung: Häufig sind die Blutgefäße „verstopft“, beispielsweise durch einen sogenannten Embolus (Blutgerinnsel). Hier spricht man vom ischämischen Schlaganfall. Bei etwa 10% der Patienten kommt der hämorrhagische Schlaganfall vor, dessen Ursache eine Gehirn-Einblutung ist.

Symptome / Warnzeichentop

Die Symptome variieren und sind vielseitig. Oftmals kündigt sich ein Schlaganfall durch kurzfristige Ausfälle der Motorik, der Sprache, durch eine Sehstörung oder auch durch Gleichgewichtsprobleme an. Hierbei handelt es sich um sogenannte Schlaganfall-Vorboten Tia. Bei Auftauchen dieser Warnzeichen ist eine schnelle ärztliche Untersuchung lebenswichtig. In einigen Städten existieren bereits spezielle Schlaganfallbehandlungszentren, sogenannte „Stroke Unit“- Einrichtungen.

Eine Auflistung der Stroke Unit-Einrichtungen sowie weitere hilfreiche Informationen zum Thema Schlaganfall erhalten Sie unter folgender Adresse:

Weiterhin empfehlen wir die Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit. Dort erhalten Sie weitere Informationen und Broschüren zum Thema: