Therapie nach Affolter
Dieses Therapiekonzept, auch Affolter-Modell oder Geführte Interaktionstherapie genannt, wurde von Felicie Affolter für wahrnehmungsgestörte Kinder und Erwachsene entwickelt. Tätigkeiten, die vom Patienten nicht ausgeführt werden können, werden zusammen mit dem Therapeuten durchgeführt. Der Therapeut führt die Hände oder Körperteile aktiv durch die jeweiligen Handlungen. Dabei sollen diese „gespürten“ Handlungen helfen, Alltagstätigkeiten zu erlernen und selbst umzusetzen.
Zielgruppe für die Therapie nach Affoltertop
Das Affolter-Konzept findet bei Patienten Anwendung, die infolge einer Hirnschädigung unter folgenden Störungen leiden:
- Wahrnehmungsstörungen
- Störungen in der Motorik, z.B. Kraftdosierung
- Einschränkungen in der Handlungsplanung und Ausführung
- Kognitive Defizite
Dabei werden innerhalb der Ergotherapie zum Beispiel Symptome wie mangelnde Handlungsplanung, Koordinationsstörungen, unzureichende Kraftdosierung oder eine herabgesetzte Frustrationstoleranz behandelt. Innerhalb alltäglicher Tätigkeiten, wie z.B. Kochen, Körperpflege oder Anziehen, vermittelt der Therapeut Spürinformationen über die geführten Hand- und Körperbewegungen.
Fazittop
Das, was der Patient bewusst erlebt und gespürt hat, kann nach mehrmaligem Üben auch selbstständig ausgeführt werden. Verfestigt werden diese „Erlebnisse“ durch Erzählen oder Aufschreiben der Situationen. Dieser Ansatz ermöglicht es den Patienten, alltagsbezogen zu lernen.